Arbeitsgemeinschaften erhalten – Finanzierung der Universität sichern!

Stellungnahme von 42 wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg zu den aktuellen Kürzungen.

Am 12.02.2021 hat das Dekanat der Fakultät für Rechtswissenschaft per Rundmail den Wegfall sämtlicher examensrelevanter Arbeitsgemeinschaften im Hauptstudium sowie die Vergrößerung der Arbeitsgemeinschaften im zweiten und dritten Semester von 25 auf jeweils 40 Teilnehmende verkündet. Dies wird voraussichtlich nicht die einzige Kürzung an unsere Fakultät bleiben: Auch die Finanzierung des Magdalene-Schoch-Mentoring-Programms zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft ist gegenwärtig nicht gesichert, weitere einschneidende Maßnahmen sind zu erwarten. Als diejenigen Lehrenden, deren Aufgabe es ist, Arbeitsgemeinschaften durchzuführen und dadurch unter anderem eine enge Betreuung der Studierenden zu gewährleisten, möchten wir zu deren Reduktion und den übrigen Kürzungen im Folgenden Stellung beziehen.

1. Wir unterstützen die Forderungen der Studierenden!

Wir halten die negativen Konsequenzen dieser Entscheidung für die juristische Ausbildung an unserer Fakultät für dramatisch. Arbeitsgemeinschaften sind darauf ausgelegt, die praktische Anwendung des in der Vorlesung Gelernten am konkreten Fall einzuüben. Dies setzt eine Kommunikation zwischen den Teilnehmenden untereinander und mit den Lehrenden voraus, die bei 40 Personen schlicht nicht mehr gewährleistet ist. Diese erhebliche Verschlechterung der universitären Ausbildung wird sehr wahrscheinlich zu einem verstärkten Rückgriff auf kommerzielle Angebote führen. Dies wird die soziale Selektivität im Jurastudium weiter erhöhen. Hinzu kommt, dass gerade in Zeiten der pandemiebedingten digitalen Lehre die AGs, die per Live-Videoübertragung interaktiv unterrichtet werden, das einzige Format bilden, das einen persönlichen Austausch der Studierenden untereinander sowie mit der Lehrperson zulässt. Die Dramatik der Situation zeigt sich auch daran, dass von studentischer Seite in kürzester Zeit mehr als 1000 Unterschriften gegen die AG-Streichungen gesammelt worden sind: http://chng.it/66HnZKYHgm Wir teilen die Kritik der Studierenden und solidarisieren uns mit ihren Forderungen!

2. Stop the cuts – Finanzierung der Universität gemeinsam sicherstellen!

Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass es aktuell einen massiven Kürzungsdruck gibt, der im Wesentlichen auf die Unterfinanzierung der Universität im vergangenen Jahrzehnt rückführbar ist. Die politische Verantwortung für diese Unterfinanzierung liegt beim Senat der Freien und Hansestadt Hamburg. In Anbetracht der aktuell an unserer Fakultät vorgenommen drastischen Kürzungen können wir die freudigen Verlautbarungen des Senates, es seien durch die im Februar 2021 unterzeichneten Zukunftsverträge „ganz neue Möglichkeiten und auch Planungssicherheit“ („Zukunftsverträge ermöglichen Hamburger Hochschulen neue Chancen“ https://www.hamburg.de/bwfgb/14876136/hochschulvereinbarungen-2021-2027/) für die Hamburger Hochschulen geschaffen worden, nicht nachvollziehen. Wir halten im Gegenteil ein gemeinsames und geschlossenes Vorgehen aller Statusgruppen der Universität Hamburg gegen die drohenden Kürzungen für unabdingbar. Wir fordern den Senat auf, die aktuelle Corona-Krise nicht auf Kosten der universitären Bildung zu lösen. Wir rufen alle Statusgruppen der Universität auf, gemeinsam für eine zukünftige Grundfinanzierung zu streiten, die eine angemessene Ausbildung für alle ermöglicht!

Diese Stellungnahme wird auch vom Fachschaftsrat Rechtswissenschaft der Uni Hamburg und den Kritischen Jurastudierenden Hamburg unterstützt.

Kontakt für Fragen zur Stellungnahme: soeren.deister[at]uni-hamburg.de

Zukunftsvertrag Studium und Lehre verabschiedet – Jetzt starkes Signal für Entfristung in Hamburg senden und Frist-ist-Frust-Kampagne unterschreiben!

Hamburg, 17.06.2019

Zukunftsvertrag Studium und Lehre verabschiedet – Jetzt starkes Signal für Entfristung in Hamburg senden und Frist-ist-Frust-Kampagne unterschreiben!

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat bereits am 03. Mai 2019 den Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken zur Förderung des Wissenschaftsstandorts Deutschland verabschiedet. Die Regierungschef*innen von Bund und Ländern haben dabei versäumt, die Schaffung von Dauerstellen verbindlich festzuschreiben. Die Dauerbefristung in der Wissenschaft schadet der Qualität der Lehre und der Wissenschaft. Sie belastet die betroffenen Wissenschaftler*innen und setzt ihre Leistung und ihr Engagement herab.

Wir fordern Dauerstellen!

Es liegt jetzt an den Ländern, den Zukunftsvertrag so auszugestalten, dass er sich positiv auf die Lehre und die Beschäftigungsverhältnisse auswirkt. Ausdrücklich schlägt die Verwaltungsvereinbarung vom 06. Juni jetzt den Ausbau von dauerhaften Beschäftigungsverhältnissen vor. Wir, die Mittelbau Initiative Hamburg, erwarten von der Stadt Hamburg mehr als nur Lippenbekenntnisse: Wir fordern den verpflichtenden Ausbau von Dauerstellen.

Mittelbau Initiative Hamburg unterstützt die Kampagne ‚Frist ist Frust‘!

Für ein starkes Signal aus Hamburg an die Stadt Hamburg wollen wir erneut auf die gemeinsame Petition des Netzwerks für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss), der GEW und ver.di hinweisen. Unter dem Motto Frist ist Frust wird darin die vollständige Verwendung der Hochschulpaktmittel für Dauerstellen gefordert. Aktuell haben knapp 650 Personen aus Hamburg unterzeichnet. Da geht noch mehr! Die Petition findet ihr hier: https://www.openpetition.de/petition/online/frist-ist-frust-entfristungspakt-2019#petition-main Mehr zu Frist ist Frust unter: http://frististfrust.net/.

Eure Mittelbau Initiative Hamburg

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