#Stopthecuts: Mehr statt weniger! Gemeinsam streiten für bessere Arbeits- und Studienbedingungen.

Aktionstag mit Demo, am Donnerstag, den 4. November. Ab 9 Uhr Kundgebung, Musik, Infostände und Verpflegung auf dem Von-Melle-Campus. 12 Uhr Demonstration zur Finanzbehörde


Im Rahmen der Tarifauseinandersetzung der Beschäftigten der Länder und der hochschulübergreifenden Proteste gegen Kürzungen in der Wissenschaft veranstalten wir am 4. November 2021 einen gemeinsamen Aktionstag. Gemeinsam fordern wir:

#stopthecuts:
Gegen die Sparpolitik, für die Ausfinanzierung der Hochschulen!

#TVStud: Solidarität mit dem Arbeitskampf der (Hochschul-)Beschäftigten! Tarifvertrag für Studentische Beschäftigte und Mitbestimmungsrechte jetzt!

#ichbinhanna: Schluss mit prekären Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft! Entfristungen im Akademischen Mittelbau!

#bafög50: Für ein Studium ohne Schulden! Mehr BAföG und für alle!

Mit dem Beginn des Wintersemesters kehrt auch die aufgestaute Unzufriedenheit der Studierenden und Beschäftigten an die Hamburger Hochschulen zurück. Denn so groß die Freude über die Rückkehr in den Präsenzbetrieb ist: nach mehr als 1 1⁄2 Jahren Studium und Arbeiten unter Corona-Bedingungen sind wir nicht bereit, zur Tagesordnung überzugehen, als wäre nichts gewesen.

So hat die Pandemie einmal mehr offengelegt, auf welch prekärem Fundament sowohl unser Studium, als auch unsere Arbeitsbedingungen gebaut sind. Die Pandemie hat nicht nur zu Vereinsamung geführt, sondern uns Studierende auch die Jobs gekostet. Dies hat uns dazu gezwungen, Schulden anzuhäufen. Und das, während das BAföG bereits nicht zum Leben reicht. Ganze 76 % von uns müssen neben dem Studium zusätzlich (prekär) jobben gehen. Die Tutor*innen und Studentischen Hilfskräfte an den Hamburger Hochschulen werden immer noch unter dem Landesmindestlohn bezahlt. Befristete Beschäftigte des akademischen Mittelbaus müssen ständig fürchten, dass ihre Stelle gekürzt wird. Doch damit finden wir uns nicht länger ab! Bereits am ersten Tag der Vorlesungen haben wir als Studierende und Beschäftigte gemeinsam einen Hörsaal an der Universität Hamburg besetzt und zu einem Streiksemester aufgerufen.

Fast zeitgleich zur Besetzung, am 8. Oktober, startete die Tarifrunde der Länder und damit das Zeitfenster, in dem u.a. über die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der Hamburger Hochschulen verhandelt wird. Anstatt nach 11⁄2 Jahren Pandemie endlich für Entfristungen im akademischen Mittelbau, höhere Löhne bei den Beschäftigten und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der jährlich über 8.000 studentischen Arbeitsverhältnisse an den Hamburger Hochschulen zu sorgen, gehen die Arbeitgeber – in Persona der Hamburger Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) – zum Angriff über. Sie setzen uns gegenüber nicht nur ihre Blockadehaltung gegen mögliche Verbesserungen weiter fort, sie drängen sogar auf einen Umbau der bestehenden Vergütungskriterien, um in Zukunft niedrigere Löhne zahlen zu können! Als Antwort bereiten wir uns als Beschäftigte nun auf Streiks vor und auch als Studierende beziehen wir in dem Wissen über den Zusammenhang von Arbeitsbedingungen und guter Lehre Stellung. Wenn der Senat den Konflikt will, kann er ihn haben!

Doch nicht nur bei den Arbeitsbedingungen soll an den Hochschulen künftig weiter gekürzt werden. Derzeit erleben hamburgweit verschiedene Fachbereiche eine massive Kürzungswelle. Wenn es nach dem Hamburger Spar-Senat geht, dann müssen die Hochschulen freie Professuren weiter unbesetzt lassen und Seminare überbelegen. Diese Kürzungspolitik verschlechtert nicht nur Arbeits- und Lehrbedingungen, sie verschärft zusätzlich auch die Bildungsungleichheit. Denn neu eingeführte Gebühren im Hochschulzugang erschweren ein Studium besonders für alldiejenigen, die nicht aus reichen Familien kommen.

Nachdem wir im vergangenen Semester trotz Online-Lehre bereits mit mehreren hundert Menschen auf der Straße waren, rufen die Fachschaftsräte, ASten und Beschäftigten der Hochschulen weiterhin zum Protest gegen die Unterfinanzierung auf. Wir – die Studierenden und Beschäftigten – wehren uns gegen die Kürzungsmaßnahmen an den Hamburger Hochschulen.

Die Arbeitsbedingungen von uns Lehrenden und Studentischen Beschäftigten hängen unmittelbar mit der Qualität der Lehre zusammen. In Anbetracht steigender Studierendenzahlen braucht es daher nicht weniger, sondern mehr Geld für Forschung und bessere Lehre!

Wir haben die Schnauze voll!

Kommt am Donnerstag, den 04. November 2021, ab 8 Uhr zum Hauptcampus der Universität Hamburg und beteiligt euch am Aktionstag! Ab 9 Uhr startet die Kundgebung, um 12 Uhr demonstrieren wir gemeinsam zur Finanzbehörde.

Es rufen auf (Stand 27. Oktober 2021):

» TVStud Hamburg

» Mittelbau Initiative Hamburg

» Netzwerk Arbeitskämpfe

» ver.di Hamburg (Fachbereich 5)

» GEW Hamburg

» AStA Universität Hamburg

» AStA HafenCity Universität Hamburg

» AStA der TU Hamburg

» AStA der HAW

» Fachschaftsrat Geschichte (UHH)

» Fachschaftsrat Jura (UHH)

» Fachschaftsrat Geographie (UHH)

» Fachschaftsrat Informatik (UHH)

» Fachschaftsrat Lateinamerika-Studien (UHH)

» Falken Hamburg

» CampusGrün Hamburg

» Unicorns – Undogmatische Liste, Hamburg

» Arbeitskreis Plurale Ökonomik Hamburg

» Internationaler Jugendverein Hamburg

» Studierenden Initiative

» DIDF-Jugend Hamburg

» ver.di Jugend Hamburg

» Gemeinsam Organisieren

» Wer hat, der gibt – Bündnis für Umverteilung

» DGB Jugend Hamburg

Ihr wollt den Aufruf unterzeichnen? Dann schreibt eine Mail an info@tvstud-hamburg.de

Get organized to Strike!

Kämpfe verbinden – solidarisch in die Offensive

Aufruf von Hochschulbeschäftigten und Studierenden der Hamburger Hochschulen zur „Wer hat, der gibt“ Demonstration am 1. Mai: Für eine Ausfinanzierung der Hochschulen und ein Ende prekärer Beschäftigungen!

Kaum heißt es Krise, schon wird gekürzt. Dabei war die Lage an den Hamburger Hochschulen schon vor Corona prekär. So gab es Klassenkampf von oben an der Uni schon immer: Das drückt sich nicht nur in der Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse, sondern auch in der kapitalkonformen Zurichtung der Hochschulen aus, beispielsweise durch die Bolognareformen. Auch Vereinzelung und Entsolidarisierung prägten unseren Hochschulalltag – schon vor der Corona Krise: Als Wissenschaftler*innen, studentische Beschäftigte und Studierende sehen wir uns einem zunehmenden Drittmittelwahnsinn, (Ketten-)Befristungen, Abhängigkeitsverhältnissen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen sowie dem Druck ausgesetzt, möglichst in „Regelstudienzeit“ [sic!] durchzukommen.

In dem Kontext ist es zynisch, dass die politische Reaktion auf gesellschaftliche Herausforderungen wie die Coronapandemie oder den Klimawandel ist, an den Hochschulen Gelder zu streichen – den Institutionen also, die das Erkennen, Auseinandersetzen und Begegnen dieser Krisen erst ermöglichen.

Statt uns eine kollektive Auseinandersetzung mit Fragen, wie eine gerechte, soziale und ökologische Gesellschaft gelingen kann, zu ermöglichen, wird das Ausbleiben von Widerstand aktuell genutzt, um weiter Bildung auf Arbeitsmarktvorbereitung zurechtzustutzen und die Abhängigkeit von Drittmitteln noch weiter voranzutreiben.
Die Corona-Krise und ihre politische Beantwortung treiben also all das auf die Spitze, was seit Jahrzehnten falsch läuft im Hochschulbetrieb.

Das letzte Jahr hat auch deutlich gemacht: Menschen, die zusätzliche Kinderbetreuung oder Care-Arbeit leisten müssen, sind in der Mehrheit Frauen bzw. FLINTA*, die durch das System strukturell benachteiligt werden. Die doppelte Belastung schlägt sich auf die psychische Gesundheit nieder und verbaut uns wissenschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten. So sehen wir uns in einer Situation, die besonders stark von fehlenden Perspektiven und gleichzeitig – wie in viele anderen ’systemrelevante‘ Berufe – von struktureller Unterfinanzierung geprägt ist.

Statt die Situation zu entlasten, verpasste zum Beispiel der Hamburger Senat die Chance, die Bundesmittel im Zukunftspakt und in den Hochschulverträgen der Länder für entfristete Stellen und eine solide Grundfinanzierung einzusetzen. Ähnliche Entwicklungen sehen wir in anderen Bundesländern und solidarisieren uns mit Initiativen, die sich laut dagegen wehren. 

Im Kampf gegen Bildungsungleichheit und prekäre Arbeitsbedingungen stehen wir daher auch an der Seite von Studierenden, studentischen Beschäftigten und anderen Beschäftigtengruppen, wie z.B. im Care-Sektor.

Denn das Geld ist da, aber der politische Wille nicht! Lasst uns gemeinsam am 1. Mai auf die Straße gehen, denn wir finden, die angemessene Antwort auf Erfahrungen der Coronakrise muss eine Entprekarisierung der Arbeitsbedingungen sein, das Schaffen von Perspektiven und die Grundlage für eine  kritische Wissenschaft!
Es braucht endlich eine Ausfinanzierung der Hochschulen abseits von Drittmittelkämpfen!
Wir fordern die soziale Absicherung von allen Studierenden!
Her mit festen Stellen für den Mittelbau, Mitbestimmungsrechte und Tarifvertrag für studentische Beschäftigte und ein Ende des Befristungswahnsinns!
Und schließlich fordern wir eine angemessene Anerkennung und Ausgleich von Mehrfachbelastung durch Carearbeit, gerade in der Coronakrise! 

Für ein gutes Leben für alle, auch Hochschulmitgliedern –
Entfristen statt Streichen! Ausfinanzieren statt Kürzen!

AStA UHH
CampusGrün
Mittelbauinitiative Hamburg

Perspektive statt Prof!

Wie können wir bessere Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft schaffen?

Unsichere Zukunftsaussichten, extremer Konkurrenzdruck, massive Abhängigkeiten – die Probleme der Arbeit im wissenschaftlichen Mittelbau sind hinlänglich bekannt und im Kern unbestritten. Gelegentlich anzutreffende Tenure-Track-Stellen schaffen vielleicht eine bessere Perspektive für wenige, verändern diese Zustände aber nicht grundlegend. Auf diese Missstände angesprochen, reagieren Universitätsleitungen und politisch Verantwortliche regelmäßig mit dem Argument, zumutbare Zustände seien unfinanzierbar und unbefristete Stellen verschlössen die Chancen wissenschaftlicher Tätigkeit für folgende Generationen.

Das bundesweite Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss) hat diese Einwände nun zum Anlass genommen um verschiedene alternative Personalmodelle zu modellieren. Dabei zeigt sich: Dauerhafte wissenschaftliche Beschäftigung lässt sich auch bei gleichen Kosten und gleicher Lehrleistung realisieren. Gemeinsam mit Vertreter*innen von NGAWiss wollen wir an diesem Abend (21. Januar um 18:00) darüber diskutieren, welche alternativen Personalmodelle für uns eigentlich wünschenswert sind und wie diese konkret mit welchen Folgen umgesetzt werden könnten. Darüber hinaus bietet der Abend die Möglichkeit, die Arbeit der basisdemokratischen Mittelbau Initiative kennenzulernen und sich über die Fakultäten hinaus zu vernetzen.

Wir freuen uns darauf, mit euch gemeinsam darüber zu diskutieren, wie wir den akademischen Mittelbau stärken und damit die Universitäten langfristig zu Orten machen können, an denen wir alle gerne und gleichberechtigt arbeiten!

Anmeldung und Fragen unter kontakt@mittelbau-hamburg.de

Proteste in Hamburg für ein Corona-Solidarsemester

Zum Ende des Sommersemesters 2020 das aufgrund der globalen Corona/Covid19-Pandemie auch in Hamburg ad-hoc digitalisert wurde und nur online stattfand gab es Proteste von Studierenden und Mitarbeiter*innen der Hamburger Hochschulen. Erneut wurde die Forderung nach einem Solidarsemester („Nichtsemester“) bekräftigt, das nicht auf die Förderdauer von Stipendien und Bafög angerechnet wird und in dem nicht bestandene Prüfungsleistungen nicht gelten. Des Weiteren wurde eine effiziente finanzielle Unterstützung von Studierenden gefordert, die aufgrund der aktuellen Situation in ihrer Existenz bedroht sind. Durch die Corona-Pandemie wurden zudem bereits bestehende Probleme massiv verschärft weshalb auch die Forderung nach einem Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte und besseren Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter*innen an den Hochschulen erneut betont wurden.

Presseberichte dazu siehe:
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Corona-Krise-Studierende-fordern-Solidarsemester,uni286.html
https://www.mopo.de/hamburg/protest-in-hamburg-studierende-demonstrieren-fuer-corona-solidarsemester-36998472

Consequences of COVID-19 for the academic mid- level

The „Mittelbauinitiative Hamburg“ performs a survey, to collect the experiences and problems on the universities of Hamburg during the COVID-19 pandemic. More information can be found below, the survey can be filled anonymously. For a german version click here.

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